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Gedanken zum Monatsspruch Februar 2021

 


Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

(Lukas 10,20; Monatsspruch Februar)

Stellen Sie sich vor, Sie wären dabei gewesen. Jesus hätte Sie einige Zeit zuvor ausgesandt, um vom anbrechenden Reich Gottes zu erzählen und Kranke zu heilen. Und Sie hätten nichts dabeigehabt, außer dem, was Sie am Leib tragen und dem, was Sie bei Jesus erlebt und gelernt haben. Also extrem leichtes Gepäck. Ganz davon abhängig, dass sich Menschen finden, die Ihnen weiterhelfen. Und dabei hätten Sie Wunder erlebt. Nicht nur Kranke sind gesund geworden, sondern Dämonen mussten weichen. Sie hatten nichts dabei als Jesu Worte und seinen Auftrag die Kranken in der Stadt zu heilen, in der Sie Aufnahme finden würden.

Das passt doch so gar nicht zu unserer Mentalität. Wir brauchen geregelte Verhältnisse, die Sicherheit, dass alles klappt. Eine Unfallversicherung für den Weg und eine genau geplante Route. Möglichst mit vorab gebuchten Hotels. Die Sozialversicherung nicht zu vergessen. Also, ob so ein Einsatz ohne das alles möglich gewesen wäre? Unweigerlich schweifen meine Gedanken in frühere Zeiten. Ich wurde von Jesus angesprochen und hatte beschlossen, mein Leben mit ihm zu leben. Ich habe wenig verdient und kam gerade so über die Runden. Als Rettungssanitäter hatte ich viel mit kranken Menschen und Menschen in Not zu tun. Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, für jeden Patienten in unserem Auto zu beten. In der Regel habe ich nicht mit den Menschen darüber gesprochen. Manchmal gab es gute Gespräche. Meistens keine. Aber es gab immer wieder Situationen, in denen ich mich auf meinen Glauben und auf Jesus ganz verlassen musste. Ich konnte nicht wissen, ob das, was ich den Patienten sagte, eintreffen würde – oder nicht. In einigen Fällen habe ich es aber tatsächlich erlebt, dass Jesus das, was ich im Vertrauen auf ihn zusagte oder erbat, eintreffen ließ. Es waren meist nicht die großen Wunder.

In einem Fall hatte ich einem Obdachlosen versprochen, dass die Klinik ihn aufnehmen würde, wenn er sich behandeln lassen wolle. Er war sich sicher, dass es dazu nicht kommen würde. Doch es kam dazu. Okkult Belastete konnte ich Geschwistern weitergeben, die sich auch geistlich kümmern konnten. Und ein Kind, das man mit einer Lebenserwartung von wenigen Stunden aufgegeben hatte, lag zwei Wochen später mit guter Prognose wieder in unserem Fahrzeug. Jesus hört unsere Gebete wirklich, siehe die Andacht vom Januar, und er kümmert sich um die, die in Not sind. Aber das Loslassen der Sicherheit gehört auch dazu. Ganz auf ihn gestellt zu sein und ihm ganz zu vertrauen. – Puh –. Das ist oft nicht einfach. Aber wenn wir so etwas erleben, dann ist die Freude groß. Wir sind versucht, das Erlebte festzuhalten. Irgendwie ein Konzept daraus zu machen. Doch das einzige Konzept, das möglich ist, ist: Sich auf Jesus zu verlassen, alles Eigene loszulassen.

In die begeisterten Berichte der Jünger hineingesprochen wirkt unser Monatsspruch fast wie ein Rüffel. Es könnte so ankommen: „Ihr freut euch über das Falsche. Das Richtige wäre, sich darüber zu freuen, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Ich glaube nicht an einen Rüffel. Denn die Namen der 70 Jünger waren schon vor dem Einsatz im Himmel geschrieben. Durch die Entbehrungen der Reise konnten sie sich das Heil nicht verdienen. Es stand schon von vornherein fest.

Trotzdem weist uns Jesus hier auf eine wichtige Tatsache hin. Wir sind als seine Nachfolger bereits gerettet. Wir können es nicht verdienen. Nicht einmal mit dem größten Wunder, dem stärksten Gehorsam, der tiefsten Askese. Es ist eine wichtige Tatsache und eine Grundwahrheit, die unter allen Umständen gilt. Egal, ob es uns gut oder schlecht geht. Ob wir arm oder reich, dick oder dünn sind. Diese Tatsache ist die Absicherung der Jünger im Leben und im Sterben.

Es zählt allein die Entscheidung, die wir für Jesus getroffen haben. Wir treffen die Entscheidung aber nicht aus uns heraus. Jesus wird uns zuerst klarmachen, dass er sich für uns entschieden hat. Unser Ja ist nur die Antwort auf seine Zusage, dass er unser Erlöser sein will.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Freude im Herzen haben, dass Ihr Name im Himmel geschrieben ist; dass Sie wissen: Ich bin ein Kind Gottes, ich kenne und liebe Jesus, weil ich erfahren habe, dass er mich liebt. Und wenn Sie sich da nicht sicher sind, diese Gewissheit aber wünschen, dann sprechen Sie uns an.

Ihr Christian-Michael Kleinau

Bildnachweis: Text: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, revidiert 2017, © 2017 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

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