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Gedanken zum Monatsspruch Juli 2021

 


Gott ist in Wirklichkeit einem jeden von uns nicht fern,
denn in ihm leben und weben und sind wir. Apg. 17,27b-28

Der unbekannte Gott

Paulus erklärt den Griechen, die sich für seine Botschaft interessieren, was es mit Gott auf sich hat. Das Interesse ist nicht wirklich ernsthaft, aber man ist in Athen immer auf der Suche nach Neuigkeiten, um zu diskutieren und ein Gesprächsthema zu haben. Paulus hatte den Altar des unbekannten Gottes entdeckt und diesen unbekannten Gott wollte er jetzt bekannt machen.

Er zeigt im Lauf seiner Rede vor dem Hohen Rat (der Athener) auf, dass der Gott, den er verkündet anders ist, als alle den Griechen bekannten Götter. Während Götter üblicherweise Wesen waren, die auf ihren Bergen oder an sonstigen unerreichbaren Orten wohnten, will Paulus zeigen, dass Gott erreichbar ist, weil alle Menschen in ihm wohnen. Die griechischen Götter waren zudem listig und relativ unzuverlässig. In ihren Kreisen ging es mitunter schlimmer zu, als auf der Erde. Die Menschen nerven sie eher, als dass sie Interesse für sie hätten.

Der nahe Gott

Wenn Gott nahe kommt, wenn wir die Hand nach ihm ausstrecken und ihn berühren können, wenn wir uns klarmachen, dass wir in ihm leben, dann ist das ein kompletter Gegenentwurf zur griechischen Wirklichkeit. Stellen Sie sich Gott einmal so nahe vor. Dass er Sie praktisch umgibt. Dass Sie gar nicht anders können, als in seiner Nähe zu sein. Für manche ist das ein unangenehmer Gedanke. Ich finde ihn eher tröstlich. Wenn ich in ihm lebe, dann ist Gott für mich immer in Hörweite. Dann kann ich mit ihm rechnen. Dann kommen meine Gebete bei ihm ganz sicher an.

Paulus sagt, dass die Menschen aller Nationen von Adam abstammen. Adam wurde geschaffen, damit Gott ein Gegenüber hätte. Gott wollte dem Menschen von vornherein nahe sein und er wollte von vornherein in Beziehung mit ihm leben. Aber Adam empfand Gott nicht als passendes Gegenüber und verlangte etwas Anderes. Da erschuf Gott aus einem Teil Adams die Eva. Und dann wurde es schnell kompliziert, denn die Gottesbeziehung war weiter weg, als die Zwischenmenschliche. Die Kommunikation mit Gott war gestört. 

Einladung zur Umkehr

Paulus sagt, dass die Zeit der Unwissenheit über die Nähe Gottes jetzt zu Ende gegangen ist, weil er den Menschen durch Jesus ganz nahe gekommen ist. Dieser Jesus, der auch das Gericht ausüben wird, wenn es darum geht, ob ein Mensch die Beziehung zu Gott gelebt hat, oder nicht. Da Jesus von den Toten auferstanden ist, ist er auch ansprechbar, wenngleich nicht in körperlicher Form. Aber er hat zugesagt allen Nahe zu sein, die seinen Namen anrufen. Niemand von uns kann sich Gott wirklich vorstellen. Einen Menschen wie Jesus schon. Aber trotz seiner menschlichen Erscheinung ist er ganz Gott und das macht es ihm möglich, dass wir in ihm leben. Er benutzt auch dieses innige Bild, dass seine Nachfolger in ihm leben und er in ihnen (Joh. 15,5). Näher kann man sich nicht sein. Der Wunsch Gottes ist diese innige Beziehung. Von der Erschaffung der Welt an bis heute.

Vorwärts zum Anfang

Während ich das hier aufschreibe und mir Gedanken mache, warum mir das Ganze so fremd und abstrakt vorkommt, sehe ich mich vor einem riesigen Berg verschiedener Dinge stehen, die ich im Lauf der Zeit angehäuft habe. Es sind gar nicht mal schlechte Sachen. Aber der Raum der Begegnung liegt hinter dem Stapel. Ich muss das erst einmal wegräumen. So vieles hat mich davon abgelenkt und lenkt mich ab, in diese Gemeinschaft zu kommen. Und wenn ich jetzt anfange aufzuräumen, muss ich aufpassen, dass ich mich nicht mit den ganzen Sachen beschäftige. Denn sonst komme ich in diesem Raum der Begegnung wahrscheinlich nicht an. 
Also dann mal vorwärts. Die Ärmel hochkrempeln und entrümpeln.

Ihr Christian-Michael Kleinau


Text der Grafik: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

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