Sozial – a-sozial
Twitter johlt und Facebook kreischt.
Wieder wird ein Mensch zerfleischt.
Der weiß nicht wie ihm geschieht.
Doch es nimmt ihn ziemlich mit.
Da war ein kleines Wörtchen nur.
Es war ein wenig aus der Spur.
Jemand hat sich aufgeregt.
Jetzt ein Digitalsturm fegt
über seinen Kopf hinweg.
Das ist ein riesengroßer Schreck.
Hätt‘ er dieses nicht geschrieben
wäre alles still geblieben.
Doch es ist nun mal passiert.
Jetzt glaubt er, dass er krepiert.
Man merkt, dass Worte töten können,
doch es hilft nicht wegzurennen.
Es kann sein – er ist erledigt.
Es kann sein – er überlebt.
Doch er ist nicht mehr derselbe,
weil der Schmerz noch an ihm klebt.
130 Zeichen sind zu wenig
um einen Menschen zu verstehn.
Das Gespräch bleibt immer König
und sich in die Augen sehn.
Es wär‘ gut, zu überlegen
bevor man etwas tippen tut.
Kann ich freundlich sein und Segen?
Wieso hab ich so viel Wut?
Ich kann meine Zeichen nutzen
ihm zu sagen: „Ich tu stutzen“.
Wie hast du das denn gemeint?
Sicher nicht so wie es scheint.
Wer andere in die Scheiße drückt,
dem ist der Maßstab ganz ver-rückt.
er hat grundsätzlich nicht kapiert,
dass dies vielleicht auch ihm passiert.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen