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Leben gerissen

 

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Leben gerissen

Wir haben geflüstert, wir haben gelacht,
plötzlich hat etwas ganz laut gekracht.
Ein kurzer Moment, eine Unachtsamkeit nur,
schon war das Leben ganz aus der Spur.

Die Freude dahin, der Himmel ganz dunkel.
Um mich herum nur Stimmen, Gemunkel.
Verschämt schauen Leute von mir weg.
Ich fühle mich wie der letzte Dreck.

Zuhaus ists nicht besser, da tobt der Streit.
Vorwürfe fliegen kilometerweit.
Türen, die knallen und lang widerhallen
in meinen Ohren. Ich bin ganz verloren.

Wie kann ich Trauer und Schmerz überwinden?
Wo kann ich Halt, Ruhe und Trost noch finden?

Gott, Du bist so fern, warst einmal ganz nah.
Doch weiß ich: Du bist immer noch da.
So ruf ich hier in die Stille der Nacht:
„Herr, bist Du endlich aufgewacht?!“

Kannst Du mir helfen, den Schlüssel zu finden?
Willst Du das Glaubenslicht neu in mir zünden?
Kannst Du mir helfen, die Wogen zu glätten?
Gibt’s wieder Frieden in unseren Betten?

Gottes Antwort

„Mein Kind, ich habe das alles getragen.
Ich weiß um deine bitteren Klagen.
Ich lasse dich nicht in der kalten Nacht stehen.
Du sollst erneut das Morgenlicht sehen.

Ich gieße Balsam auf eure Wunden.
Es ist ja auch schon ganz viel verbunden.
Ich schenke euch wieder Frieden und Lachen.
Ich werde euch wieder fröhlich machen.

Mein Segen liegt auf euch und eurem Haus.
Ich zieh bei euch ein und nie wieder aus.
Eine Quelle entspringt,
die sprudelt und singt.

Die euch inspiriert
und zum Leben euch führt.

Ihr werdet noch ganz viel Segen teilen.
Schlimme Verletzungen sollen heilen.
Ihr werdet viel Neues wachsen sehen.
Ich werde eure Wege mitgehen.“

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Dieses Gedicht ist für alle, die den plötzlichen Tod ihres Kindes verkraften müssen. Es entstand, weil mir ein Betroffener einen Abend lang seine Geschichte erzählte. Ich wünsche mir, dass es Wunden verbindet und tröstet und Beziehungen wieder heilt.

Als Rettungssanitäter habe ich früher selbst mehrfach solche tragischen Situationen miterlebt. Die Welt, die für Eltern da zusammenbricht, kann ich trotzdem nur blass ahnen.

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